FAQ - Häufig gestellte Fragen

Häufig gestellte Fragen zur Borreliose-Diagnostik:

  • Borreliose, auch Lyme-Borreliose genannt, ist eine durch Bakterien der Gattung Borrelia verursachte Infektionskrankheit. Sie wird hauptsächlich durch den Biss von infizierten Zecken übertragen, kann jedoch auf von anderen Stechinsekten übertragen werden.

  • Tatsächlich werden viele Zeckenstiche gar nicht bemerkt. Vor allem, wenn es sich um junge Zecken handelt (Nymphen), können diese unbemerkt einfach abgekratzt und damit Borrelien übertragen werden. Da es auch andere Übertragungswege (wie z. B. Mücken) gibt, muss ein Zeckenstich nicht unbedingt Infektionsursache sein.

  • Borrelien sind eng verwandt mit dem Erreger der Syphilis, sodass dieser Übertragungsweg zumindest vermutet wird. Studien dazu können aus ethischen Gründen nicht hinreichend beweisend durchgeführt werden. Die Tatsache, dass bei Partnerkontrollen häufig ebenfalls positive Ergebnisse auftreten, ist ein weiterer stützender Hinweis für diese These.

  • Symptome der Borreliose können je nach Stadium der Erkrankung variieren und umfassen Hautrötungen (Erythema migrans), Fieber, Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie neurologische Symptome wie Lähmungen, Gedächtnisprobleme und viele weitere.

  • Die Wanderröte (Erythema migrans) tritt nur bei 50-60 % der Fälle auf. Fehlt eine Wanderröte, können trotzdem Borrelien übertragen worden sein.

  • Die Wanderröte ist beweisend für die Infektion mit Borrelien. Ein entsprechender Test ist in diesem Fall nicht nötig. Es ist jedoch weiterhin sinnvoll, ein Screening auf Co-Erreger zu veranlassen.

  • Eine Borrelieninfektion geht häufig einher mit sogenannten Co-Infektionen. Diese anderen Krankheitserreger können ebenfalls Symptome verursachen, welche man zunächst nicht mit einer Borreliose assoziiert. So können diffuse Krankheitsbilder entstehen, welche einer aufwändige Untersuchung und Aufklärung erfordern.

  • Es gibt zum Einen verschiedene Antikörper-Tests, welche je nach verwendeten Antigenen eine unterschiedliche "Trefferquote" aufweisen und zum Anderen gibt es zelluläre Tests, bei denen man die Immunantwort der T-Zellen untersucht. Bei den Antikörper-Tests gibt es zusätzlich unterschiedliche Laborverfahren, welche je nach Fragestellung ihre Vor- und Nachteile haben. Die entsprechenden Tests werden nach Stadium der Infektion und möglichen Vorbefunden des Patienten ausgewählt.

  • Das liegt zum vor allem daran, dass kein Testverfahren eine 100 %ige "Trefferquote" liefert, sodas die Kombination verschiedener Test Abhilfe verschafft. In der Regel kombinieren wir als Einstieg Antikörperverfahren mit zellulären Tests (EliSpots) , um eine höhere Testsicherheit zu erreichen.

  • Die hohe Sensitivität eines Testverfahrens bezeichnet nicht die Fähigkeit eine Infektion zu erkennen, was man als "Trefferquote" bezeichnen könnte, sondern bezieht sich auf die Fähigkeit den entsprechenden Analyten zu detektieren. Das bedeutet, dass Tests, die z. B. nur mit einem bestimmten Antigen nach dem dazu passenden Antikörper suchen, diesen auch mit einer hohen Sensitivität erwischen. Die Patienten, die jedoch genau von diesem Antikörper zu wenig im Blut haben, sind in diesem Test dann negativ, während sie positiv in einem anderem Test wären, der nach anderen Antikörpern sucht. Wir erreichen unsere Trefferquote, also die hohe Wahrscheinlichkeit des Erkennens einer Borreliose, durch das Verwenden von wesentlich breiter aufgestellten Testverfahren als der Standard und durch die Kombination dieser.

  • Die zelluläre Immunantwort ist im Verlauf einer Borreliose-Erkrankung nicht konstant. Die im Blut nachweisbare Immunantwort, sprich der Nachweis Borrelien-spezifischer T-Zellen, gelingt nur in einer aktiven Phase der Infektion. Eine Borreliose kann vorübergehend latent sein, also "schlummernd". In der latenten Phase zirkulieren dann auch keine Borrelien spezifische T-Zellen im Blut. Der EliSpot fällt in dieser Phase negativ aus, obwohl die Infektion vorliegt. Daher ist die Kombination mit Antikörper-Tests wichtig, um eine mögliche Latenz zu erkennen.

  • Der Patient bildet nicht nur Antikörper, sondern auch Abwehrzellen gegen Borrelien aus. Diese T-Lymphozyten (auch T-Zellen genannt) sind spezifisch. Das bedeutet, dass diese Zellen für die Bekämpfung von Borrelien "ausgebildet" sind. Kommen diese Zellen in Kontakt mit Borrelien bzw. mit deren Antigenen, schütten die T-Zellen Abwehrstoffe (Zytokine) aus, um die eine Vielzahl von Abwehrmechanismen in Gang zu setzen.

  • Bei einem frischen Zeckenstich empfehlen wir das Profil "Frischer Zeckenstich". Dies ist die Kombination aus dem Borrelia EliSpot, 2 verschiedenen Antikörper-Verfahren und einem Screening auf Co-Erreger:

    1. Borrelia EliSpot
    2. Tickplex Basic
    3. OspC IgM (IFT)
    4. Co-Infektionen: Frischer Zeckenstich

    WICHTIG: Die Blutabnahme sollte frühestens 4 Wochen nach Zeckenstich erfolgen, da vorher keine Immunantwort nachweisbar ist.

  • Für den Einstieg der Untersuchung werden hochsensitive Tests ausgewählt, welche gleichzeitig kostengünstig sind. Sollte eine Kombination aus diesen Tests negativ sein, ist die Wahrscheinlichkeit gering, mit einem weiteren Test ein anderes Ergebnis zu erhalten. Sind diese Tests jedoch positiv, kann dies auch aufgrund einer Kreuzreaktion geschehen, sodass diese möglicherweise falsch-positiven Reaktionen mit einem kostenintensiveren Bestätigungstest ausgeschlossen werden sollten.

  • Für diesen Fall empfehlen wir den "Borrelia-PRO: Chronische Borreliose". Dies ist die Kombination aus 3 verschiedenen Antikörper-Verfahren, dem Borrelia EliSpot und einem Screening auf Co-Erreger:

    1. Tickplex Basic
    2. Ak 52 Borrelia-Immunoblot
    3. VlsE (IgG) IFT
    4. Borrelia EliSpot
    5. Co-Infektionen: Chronische Borreliose

  • Zum Einen Testen wir bei einer frischen Infektion z. B. auch das FSME Virus, welches jedoch nicht chronifiziert und daher bei der späten Phase keine Rolle mehr spielt. Zum Anderen sind in dem Screening der chronischen Borreliose auch Erreger enthalten, die nicht von Zecken übertragen werden, die jedoch Borreliose-ähnliche Symptome verursachen oder Folgeerkrankungen auslösen können, welche sich wiederum "Borreliose ähnlich" manifestieren.

  • Borrelien sind Bakterien und können z. B. mit Antibiotika therapiert werden. Die Co-Erreger sind jedoch nicht nur Bakterien, sondern auch Viren und Parasiten. Daher erfordern diese eine andere Therapie, weil Antibiotika nur bei Bakterien wirken.

  • Das hat mehrere Gründe.

    1. Es werden selten Therapiekontrollen veranlasst. Diese dienen dazu herauszufinden, ob die Therapie wirksam war oder ob diese ggf. länger verordnet oder angepasst werden sollte.

    2. Co-Erreger werden nicht mit getestet und man fährt von vorn herein den falschen Therapie-Ansatz. Symptome bleiben bestehen, weil z. B. noch eine Parasiteninfektion oder Autoimmunerkrankungen vorliegen.

  • Grundsätzlich wäre das Ausfüllen des Symptomfragebogens oder ein Beratungsgespräch sinnvoll. Wenn keine Fragen offen sind, kann man sich auch direkt ein Blutentnahme-Kit bestellen. Man erhält ein Blutentnahme-Kit nach Hause. Mit diesem lässt man sich vom Hausarzt/Hausärztin oder befreundetem Krankenpflegepersonal Blut abnehmen und veranlasst die kostenfreie Abholung durch unseren Kurier.

  • Sie erhalten Zugang zu unserer Online-Befundabfrage per Email. Die Fertigstellung des Befundes variiert je nach Auftragsgröße. Bei großen Befunden dauern die Analysen maximal 5-7 Werktage.

  • Sie können sich nach Erhalt des Befundes jederzeit telefonisch zur Besprechung bei uns melden. Auch Ihr behandelnder Arzt/Heilpraktiker kann einen Beratungstermin bei uns buchen. Für Ärzte und Heilpraktiker sind sowohl Gespräche mit unserem Fachpersonal, als auch ein ärztlicher Austausch möglich.